Der bessere Leistungsprüfstand?

Ein mobiler Leistungsprüfstand bietet einige Vorteile gegenüber einem stationären Rollenprüfstand. Hier sind einige davon:

  • Er ist flexibel einsetzbar und kann an jedem Ort mit einer geeigneten Straße verwendet werden. Man musst das Fahrzeug nicht zu einem festen Prüfstand bringen, sondern kann die Leistungsmessung direkt vor Ort durchführen.
  • Die Montage und Bedienung sind einfacher als die auf einem stationären Prüfstand. Man befestigt den Sensor, das Herzstück für alle notwendigen Berechnungen, an einem Rad des Fahrzeuges und nimmt die Messdaten mit einem Tablet auf. Aus den Messdaten, die unter realen Bedingungen erstellt werden, werden anschließend die Daten für die Leistungskurve erzeugt. Dabei fließen der Reifendurchmesser, das Gewicht des Fahrzeugs, der Luftdruck, die Temperatur und der reelle Luftwiderstand mit in die Messung ein.
  • Die Ergebnisse sind präzise und zuverlässig. Gemessen werden die Radleistung, die Motordrehzahl und die Fahrzeuggeschwindigkeit mit hoher Genauigkeit. Die Software korrigiert die Messwerte nach DIN 70020 oder ECE R85 und zeigt die Motorleistung, das Drehmoment und den Wirkungsgrad an.
  • So wird eine realistische Leistungsmessung unter Straßenbedingungen ermöglicht. Im Gegensatz zu einem stationären Prüfstand werden keine festen Daten wie z.B. der Luftwiderstand eines Fahrzeuges angenommen, die unter reellen Bedingungen unterschiedlich sein können.

Motorleistung kann man eigentlich gar nicht messen

Traurig aber wahr: Mit einem Rollenleistungsprüfstand kann man die Motorleistung eigentlich überhaupt nicht messen. Man kann nur die Radleistung bestimmen und mit ein paar Schätzwerten auf die Motorleistung zurückrechnen. Genau genommen kann man nicht mal die Radleistung messen sondern “nur” Hilfsgrößen wie Kraft, Strom oder Drehzahländerung bestimmen. Mit diesen lässt sich, je nach Verfahren, die Radleistung errechnen.

Es gibt verschiedene Arten, wie man die Radleistung auf einem Rollenleistungsprüfstand bestimmen kann. Leistung ist dabei die verrichtete Arbeit pro Zeit. Ein angetriebenes Rad dreht sich mit einem Drehmoment (Arbeit) und erzeugt am Umfang eine Kraft. Je nachdem wie schnell (Drehzahl) es sich dreht, ist das dann mehr oder weniger Leistung.

P_\text{Rad}=2 \pi \cdot M_\text{Rad} \cdot n_\text{Rad}

Man sieht also, dass für die Bestimmung der Radleistung die Drehzahl und das Drehmoment notwendig ist.

Der größte Feind der Messung ist Schlupf

Das größte Problem das ein stationärer Rollenprüfstand hat, ist der Schlupf bei den Messungen. Bei Sportwagen entsteht immer Schlupf auf der Rolle, besonders bei Turbomotoren, wenn sich der Ladedruck voll aufbaut.

Ein weiteres Problem liegt in der Messung unter realistischen Bedingungen. Hier reicht oft die Kühlung der Komponenten am Auto nicht aus. Das führt dazu, das die Steuergeräte unterschiedliche, den Bedingungen angepasste Kennfelder abfahren. Schon sind die Daten nicht mehr reell und damit den Aufwand nicht wert.

Fazit:

Eine mobile Leistungsmessung spiegelt in höherem Maße die Messung unter realistischen Bedingungen wieder. Es werden keine Daten simuliert, noch geschönt. Alle Ergebnisse basieren auf konkreten Fakten.

Schlussendlich liegt es in der Entscheidung des Kunden, welchem Prinzip er mehr vertraut.

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